Walid Raad – I long to meet the masses once again
Die vor mehr als vier Jahren initiierte Ausstellung von Walid Raad in der Kunst-Station Sankt Peter fällt in die Zeit der zweiten Corona-Welle, in der die Museen und Veranstaltungsorte zur Kontaktreduzierung ihre Türen schließen müssen.
Wir freuen uns, dass die Ausstellung trotz dieser widrigen Umstände zu den Öffnungszeiten der Kunst-Station Sankt Peter (Mi-So 12-18 Uhr) noch bis 14. März zu sehen ist.
[Hier] finden Sie auch eine filmische Dokumentation, die eine virtuelle Besichtigung ermöglicht.
Walid Raad – I long to meet the masses once again
Dezember 2020 – Februar 2021
verlängert bis 14. März 2021
Für seine Einzelausstellung I long to meet the masses once again hat Walid Raad eine ortsspezifische Installation für die Kunst-Station Sankt Peter konzipiert. Im Angesicht der weltweiten Pandemie und der nach wie vor geltenden Reise- und Kontaktbeschränkungen erscheint dieser bereits Anfang des Jahres abgestimmte Titel fast wie die prophetische Formulierung eines Wunsches, der nun bei vielen allgegenwärtig geworden ist.
Die Installation besteht aus zwei monumentalen, freistehenden Skulpturen, die aus Kunsttransportkisten zusammengesetzt sind, und ihrer begleitenden Erzählung. Sie werden im spätgotischen Kirchenraum von Sankt Peter mit einer neuen Arbeit Walid Raads gezeigt, mit der der Künstler dem Aufruf der neuen Ausstellungsreihe „Replace Rubens“ gefolgt ist.
Walid Raads zentrale konzeptuelle Kategorien sind Gewalt, Imagination, Geschichte (bzw. Geschichtssschreibung) und Fotografie. Seine Werke beschäftigen sich immer mit Kontinuum und Bruch individueller und kollektiver Erinnerung; ebenso wie mit den Auswirkungen von Gewalt auf Geist, Körper, Tradition und Kunst; dem materiellen und immateriellen Austausch zwischen Orient und Okzident und der Geschichte der arabischen, islamischen und zeitgenössischen Kunst. Auch in den Arbeiten in der Kunst-Station Sankt Peter Köln sind dies die Grundlagen einer umfassenden Erzählung, die der Künstler eng mit dem spezifischen Ort verwebt.
Angesichts der gegenwärtigen, oftmals erstickend wirkenden und polarisierenden politischen Strömungen und vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie kann Walid Raads Intervention in Sankt Peter als Aufforderung gelesen werden, jenseits von scheinbar eindeutigen Gegensätzen und vermeintlichen Gewissheiten zu blicken – hinter, neben, um und durch sie hindurch. I long to meet the masses once again ist ein starkes Plädoyer, die seit jeher existierenden verbindenden Formen und Konzepte zwischen Ost und West, Nord und Süd, Weiß und Schwarz, Christen und Muslimen, Menschen und Tieren, Gesunden und Kranken, Lebenden und Toten, genauer zu betrachten, zu befragen und zu überdenken.
Kuratiert von Friederike Schuler
Der Künstler
Walid Raad (geb. 1967, Chbanieh im Libanon) lebt und arbeitet in Medusa, NY, USA.
1996 University of Rochester, Ph.D. in Cultural and Visual Studies, Rochester, NY, USA.
Seit 2002 Professur an The Cooper Union, The School of Art, New York, NY, USA.
Zu Walid Raads Werk gehört The Atlas Group (1989–2004), ein Projekt über die zeitgenössische Geschichte des Libanon; außerdem die andauernden Projekte Scratching on Things I Could Disavow (2007–heute) und Sweet Talk: Commissions (Beirut) (1987–heute).
Seine Werke wurden bereits in zahlreichen internationalen Museen gezeigt. Zuletzt war Walid Raads große institutionelle Einzelausstellung Let’s be honest the weather helped im Stedelijk Museum Amsterdam und im Moderna Museet in Stockholm zu sehen (2019/2020). 2016 bespielte er in Kooperation mit SITU Studio die Synagoge Stommeln in Pulheim.
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Eröffnung und Pressegespräch
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus können wir die Ausstellung leider nicht mit einer feierlichen Eröffnung beginnen.
Für Presseinformationen melden Sie sich gerne per Email: friederike.schuler@googlemail.com oder presse@sankt-peter-koeln.de
Begleitprogramm
Fr 4.12.2020, 18 Uhr
Scratching on things I could disavow. Walid Raads künstlerische und politisch-kritische Praxis
Online-Vortrag Johan Holten, Direktor der Kunsthalle Mannheim
Den Zoom-Link zu diesem Vortrag finden Sie [hier]
So 6.12.2020, 13.15 Uhr
Werkgespräch zu Walid Raad mit Friederike Schuler
Muss entfallen. Anfang Dezember wird es eine kleine Einführung als Videodokumentation geben.
So 10.01.2021 13.15 Uhr
Werkgespräch zu Walid Raad mit Guido Schlimbach
Do 21.01.2021, 19.30 Uhr
Wie nicht über Schatten sprechen. Für Walid Raad.
Vortrag von Almut Sh. Bruckstein / House of Taswir, Kulturwissenschaftlerin, Kuratorin
Termin: Do 25.02.2021 19.30 Uhr – per Zoom
Einen Mitschnitt des Vortrags finden Sie [hier]
So 31.01.2021, 13.15 Uhr
Werkgespräch zu Walid Raad mit Pater Stephan Ch. Kessler SJ entfällt!
So 07.02.2021, 13.15 Uhr
Katalogpräsentation mit Friederike Schuler. Nähere Informationen zum Katalog finden Sie auf der Facebook-Seite der Kunststation Sankt Peter.
So 14.03.2021, 13.15 Uhr
Finissage mit Friederike Schuler entfällt!
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Großzügig unterstützt von:
Kölner Rubens-Gesellschaft e.V.
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Walid Raad. I long to meet the masses once again
Kunst-Station Sankt Peter Köln 2020/21
Foto: Christopher Clem Franken
Copyright: Walid Raad
Courtesy of the artist & Sfeir-Semler Gallery, Beirut/Hamburg
I long to meet the masses, 2017
© Walid Raad
Walid Raad - Filme
Für seine Einzelausstellung I long to meet the masses once again hat der amerikanisch-libanesische Künstler Walid Raad eine ortsspezifische Installation in der Kunst-Station Sankt Peter Köln konzipiert. Der bereits Anfang des Jahres abgestimmte Titel erscheint im heute fast wie die prophetische Formulierung eines Wunsches, der in der weltweiten Pandemie und den jüngst wieder verstärkten Reise- und Kontaktbeschränkungen bei vielen allgegenwärtig geworden ist.
Die Installation besteht aus zwei monumentalen, freistehenden Skulpturen, die aus Kunsttransportkisten zusammengesetzt sind, und ihrer begleitenden Erzählung. Sie werden im spätgotischen Kirchenraum von Sankt Peter mit einer neuen Arbeit Walid Raads gezeigt, mit der der Künstler dem Aufruf der neuen Ausstellungsreihe „Replace Rubens“ gefolgt ist. Mit Friederike Schuler und Guido Schlimbach.
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