Sming
Sming
Interaktive Klanginstallation
von SUPERBE (Gaëtan Libertiaux, Gaël Bertrand)12. Januar — 4. Februar 2024
Sming ist eine interaktive Klanginstallation. Die Ausstellungsbesucher haben die Möglichkeit sich selbst als Chor zu dirigieren. Aus einem eingesungenen Ton wird ein vollständiger Chor – vom Bariton bis zum Sopran – komponiert. Mit einem magischen Taktstock kann der Besucher die Kontrolle über Rhythmus und Intensität der Musik übernehmen.
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„Wir sind alle Individuen!“ ruft die Menge. Nur einer sagt: „Ich nicht!“. Das Zitat aus Monty Pythons „Das Leben des Brain“ parodiert den Wunsch des aufgeklärten, vielleicht modernen Menschen, sich allgemein als Individualist zu begreifen. Es zeigt das Paradox, das wir durch jede Abgrenzung wieder zu neuen Gemeinschaften zusammenwachsen. Es verweist aber auch auf den Wunsch, einerseits als Einzelperson wahrgenommen zu werden und andererseits sich über Gruppenzugehörigkeiten zu definieren zu wollen.
Der Film ist ein paar Jahre alt und die Tendenz zur Individualisierung hat seither enorm zugenommen. Durch diverse digitale Medien und Programme sind Plattformen der Selbstinszenierung entstanden, die Jedem eine Möglichkeit geben sich als Individuum zu präsentieren, als einzelne Person wahrgenommen zu werden oder zumindest als Sender aufzutreten. Diese besondere Problematik des unkuratierten Chors an Stimmen in sozialen Netzwerken ist inzwischen zu einer relevanten und politischen Frage geworden. Und diese Frage ist der inhaltliche Kern der aktuellen Ausstellung in der Kunst-Station Sankt Peter Köln.
Die Installation Sming von SUPERBE führt das Phänomen der Selbsinszenierung eindrucksvoll und widersprüchlich vor, indem es die Besucher zum Dirigenten ihrer selbst macht. Auf einer kleinen Bühne kann der Besucher einen Ton einsingen, die von einer Software analysiert und harmonisch modifiziert wird. Mit einem Taktstock, der durch einen Drei-Achsen-Beschleunigungsmesser auszulesen ist, kann der Besucher sich selbst als vielstimmigen Chor dirigieren. Die Musik folgt den Gesten und der Experimentierfreude des einzelnen Besuchers. 20 Monitore visualisieren das virtuelle Orchester vor einem. Es ist ein Model der Selbstermächtigung, es provoziert die Spielfreude und verbindet die Lust an Musik, Rhythmus und Harmonie.
Die Pfarrkirche und Kunst-Station Sankt Peter stellt die Installationen in die Mitte des spätgotischen Raums und damit auch in die Mitte des liturgischen Geschehens. Der eigene Auftritt wird in dem spirituellen Umfeld überhöht. Der sakrale Raum trägt aber auch in besonderer Weise die akustische Qualität. Das Werk entwickelt in der Kunst-Station eine atemberaubende Wirkung ohne die Leichtigkeit und ohne den Humor zu verlieren. Die Installation Sming wird erstmalig im deutschsprachigen Raum gezeigt.
www.superbe.be
Kai Kullen
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Sming
Interaktive Klanginstallation
von SUPERBE (Gaëtan Libertiaux, Gaël Bertrand)12. Januar — 4. Februar 2024
Zur Eröffnung der Ausstellung
am Freitag, 12. Januar, 19.30 Uhr
laden wir herzlich ein.Einführung: Kai Kullen, Kurator der Ausstellung
Musikalischer Impuls: Michael Veltman
WerkgesprächeSo, 14. Januar 2024, 13.15 Uhr
mit Kai Kullen
So, 21. Januar 2024, 13.15 Uhr
mit Kai Kullen
Sa, 27. Januar, 13 Uhr
Lunchkonzert Spezial – Improvisationen mit digitaler Apparatur
Gespräch zur Klanginstallation Sming und musikalische Intervention
mit Nicole Ferrein (Gesang) und Michael Veltman (Orgel)
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Die Ausstellung wird gefördert durchKölner Rubens-Gesellschaft