MUSIK 2017
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Cage - Aslsp
Silvesterkonzert am 31.12.17 um 22.30 Uhr
und CD-Veröffentlichung
Am 31.12.17 um 22.30 Uhr spielt der Kölner Organist Dominik Susteck die Komposition „Organ2/Aslsp“ (As slow as possible) von John Cage. Zeitgleich erscheint eine CD beim Label Wergo unter dem Titel FROZEN TIME.
Der japanischen Musik nähert sich John Cage ausgehend von ihren Grundlagen im Zen-Buddhismus und dem Versuch, die Natur in ihrer Wirkungsweise nachzuahmen. Eine Folge ist die Entscheidungsfreiheit des Interpreten: Musikalisches Tempo kann dem inneren Rhythmus angepasst werden. „ASLSP“ steht für „As SLow aS Possible“ – der Interpret ist aber nicht nur frei hinsichtlich des Tempos, sondern auch bezüglich der Dynamik und Registrierung.
Toshio Hosokawa, der umgekehrt aus Japan stammt und in Deutschland Komposition studierte, wendet in seinem Orgelstück ästhetische Prinzipien japanischer Tradition sowohl auf westliche wie auch traditionelle japanische Instrumente an und lässt sie sich einander annähern.
Eine Brücke zwischen beiden kompositorischen Positionen errichtet der Organist Dominik Susteck durch drei Improvisationen in der Kirche „Kunst-Station Sankt Peter“ in Köln, die räumlich konzipiert sind: durch die tatsächliche Bewegung der Klänge im Raum, vor allem aber, weil die ihnen zugeordneten unterschiedlichen Impulsfolgen klangliche Reliefs, Vorderund Hintergründe sowie unterschiedlich strukturierte Klang-Räume suggerieren.
FROZEN TIME
John Cage – Organ2/Aslsp
Toshio Hosokawa – Cloudscape, Sen IV
Dominik Susteck, Orgel
CD Zeitfiguren erschienen
Domorganist Tobias Aehlig spielt an den Orgeln des Paderborner Doms
CD-Vorstellung am 31.10.17 um 13 Uhr in Sankt Peter Köln
Dominik Sustecks (*1977) Werk „Zeitfiguren“ für Orgel solo entstand 2014 auf Anregung von Volker Karweg als Auftragskomposition des Erzbistums Paderborn (Kurator: Prof. Dr. Paul Thissen). Domorganist Tobias Aehlig hat beim Label Ambiente eine CD mit dieser Komposition herausgebracht, eingespielt an den Orgeln des Paderborner Doms.
Sustecks Orgelstücke nehmen eine dezidiert moderne Haltung ein, was aber keinesfalls heißt, dass sie nicht auf Traditionen beruhen würden. Der Komponist selbst sieht seine Zeitfiguren im Kontext der christlich-programmatischen Orgelmusik Olivier Messiaens, hebt aber seinen transreligiösen, spirituellen Charakter hervor.
Sustecks Komposition will nicht bewusst mit Traditionen brechen, wie es in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die Intention Bengt Hambraeus’, György Ligetis und Mauricio Kagels war, die die ersten avantgardistischen Orgelwerke schrieben. Dennoch stehen die Zeitfiguren quer zu traditionellen Hörerfahrungen und -erwartungen. Die Zeitfiguren bestehen aus 6 Sätzen, die das Thema Zeit von verschiedenen Seiten musikalisch betrachten:
I. Strahlen
II. Verschlungener Gang
III. Zeit
IV. Leuchten
V. Akkordecho
VI. Warten
In der Nachfolge des französischen Orgelzyklus knüpft die Musik an existentiell-spirituelle Momente an. Die Klangfarben der Orgel und die Mittel Komposition lassen sechs große, farbige Paraphrasen entstehen, die sowohl energetisch aufgeladene als auch meditative Elemente enthalten.
Das Zeit-Problem nimmt im philosophisch-theologischen Diskurs bekanntermaßen einen prominenten Platz ein. Während „Ewigkeit“ zu den zentralen Attributen Gottes gehört, ist das menschliche Leben begrenzt, nach christlichem Zeitverständnis eingebunden in die eschatologische Spannung von „Schon“ und „Noch nicht“. Dass der ewige Gott auch in diesem Zwischenraum erfahrbar ist, bringt Ignatius von Loyolas Diktum „Gott suchen und finden in allen Dingen“ zum Ausdruck; es liegt den einzelnen Sätzen als leitende Idee zugrunde.
(Text entnommen aus dem Booklet, Prof. Dr. Paul Thissen)
Zeitfiguren
Dominik Susteck: Zeitfiguren
I. Strahlen
II. Verschlungener Gang
III. Zeit
IV. Leuchten
V. Akkordecho
VI. Warten
Jan Welmers: Sequens
Tobias Aehlig an den Orgeln im Dom zu Paderborn.
Ambiente Audio. ACD-2034.
orgel-mixturen
Im Fokus der diesjährigen orgel-mixturen steht der Composer in Residence Eres Holz (Berlin/Israel), der im Auftrag des Deutschlandfunks und der Kunst-Station Sankt Peter ein neues Orgelwerk komponiert. Dominik Susteck wird die Komposition am Sonntag 1. Oktober um 19.30 Uhr präsentieren. Ein weiteres Abendkonzert, das auch vom Deutschlandfunk portraitiert wird, findet am 3. Oktober mit Kensuke Ohira (Tokio) statt.
Nebem dem Werk von Holz stehen weitere sechs Uraufführungen u.a. von Yasutaki Inamori, Kosuke Ito (beide Japan) oder Steven Heenlein (Regensburg) oder Eduardo Flores Abad (Equador) auf dem Programm. Diese werden in den Lunchkonzerten Samstags mittags präsentiert.
Internationale Interpreten wie der Messiaen-Nachfolger Thomas Lacôte (Paris), Zsigmond Szathmáry (Budapest/Freiburg) und Pier Damiano Peretti (Wien) wechseln sich mit jüngeren Interpreten wie Jan Esra Kuhl (Freiburg), Markus Rupprecht (Regensburg) und Age-Freerk Bokma (Berlin) ab.
Das genaue Programm findet sich im Anhang. Die Abendkonzerte kosten 5,- Euro, zu den Lunchkonzerten wird eine Spende erbeten.
Das genaue Programm findet sich unter: www.orgel-mixturen.de
Romanischer Sommer
Konzert am 22.6.17 um 22 Uhr
Kathedrale der Träume
LA MONTE YOUNG (*1935)
„The Melodic Version“ (1984) of „The Second Dream of The High-Tension Line Stepdown Transformer“ from „The Four Dreams of China“ (1962) in der Installation „Dream Light“ von MARIAN ZAZEELA (*1940). Deutsche Erstaufführung
The Theatre of Eternal Music Brass Ensemble
Ben Neill, Marco Blaauw, Stephen Burns, Christine Chapman, Nathan Plante, Matthew Conley, Markus Schwind, Bob Koertshuis, Trompeten mit Harmon-Dämpfer
In Kooperation mit Marco Blaauw und littlebit als Koproduzenten der Europatournee von „The Theatre of Eternal Music Brass Ensemble” mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW
Acht Brücken
Acht Brücken Festival
DO 04. Mai 2017 | 18:00
Camilla Hoitenga spielt, spricht, flüstert und singt Kompositionen, die Flötenklang, menschliche Stimme und Sprache miteinander verbinden.
KAROLA OBERMÜLLER
…silbern (2) (2008/2011)
für Altflöte. Text von Sappho
TŌRU TAKEMITSU
Voice (1971)
für Flöte. Text von Shuzo Takiguchi
KAIJA SAARIAHO
Dolce tormento (2004)
für Piccoloflöte. Text von Francesco Petrarca
MIYUKI ITO
The sands of time (2003)
für Bassflöte. Text von Matsuo Bashō
Für die in Köln lebende US-Amerikanerin Camilla Hoitenga, die neben der geläufigen C-Flöte auch die Sopranino-, Alt- und Bassvariante ihres Instruments virtuos beherrscht, schrieben zahlreiche Komponisten neue Werke, unter ihnen Miyuki Ito und Péter Kőszeghy. Besonders eng kooperiert Hoitenga jedoch mit der Finnin Kaija Saariaho, der sie auch freundschaftlich verbunden ist. Saariahos frühes Stück »Laconisme de l’ aile« basiert auf einem Gedicht des französischen Nobelpreisträgers Saint-John Perse, in dem Vögel als symbolische Boten des Unerreichbaren, Ewigen eine Rolle spielen. Ausgehend vom gesprochenen Text fühlt sich die Flötistin in dessen geheimnisvolle Atmosphäre ein.
Forum neuer Musik
Konzerte 8. und 9. April 2017
Forum neuer Musik des Deutschlandfunks
Die diesjährige Ausgabe des Forum neuer Musik steht unter dem Motto „Im Anthropozän“. Vom 7. bis 9. April wird das Verhältnis von Natur und Kultur, den Klimawandel, den ökologischen Fußabdruck des Menschen auf der Erde thematisiert.
Samstag, 8.4. um 13 Uhr „peoples age“ (Performance) von Ludwig Abraham und Andy Ingamells Eine pseudowissenschaftliche Talkshow, die sich in einer (fiktiven oder zukünftigen) Welt abspielt, in der großes und spektakuläres Entertainment zur Königsdisziplin avanciert ist. Wahrheit, Echtheit und wissenschaftliche Genauigkeit dagegen sind zweitrangig, wenn nicht sogar bedeutungslos geworden. Eintritt frei
Sonntag, 9.4. um 14.30 Uhr „Papst Franziskus – Laudato si‘. Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ – Olaf Reitz, Sprecher Eintritt frei
Sonntag, 9.4. um 15.30 Uhr Abschlusskonzert des Forums neuer Musik mit Werken von Gerald Eckert (UA), Yasuko Inamori (UA) und Samir Odeh-Tamimi, Rie Watanabe, Schlagzeug und Dominik Susteck, Orgel Das Orgelstück, das Samir Odeh-Tamimi 2012 als Composer in residence des Deutschlandfunk und der Kunst-Station komponiert, steht am Beginn. Unüberhörbar spricht es von etwas Katastrophischem. Aber danach beginnt etwas neu – in Yasutaki Inamori’s Klangschalen-Musik spricht etwas ganz Anderes. In Gerald Eckerts vom Deutschlandfunk beauftragten und größer dimensionierten Abschlusswerk für Orgel und Schlagwerk schließlich artikuliert sich mit musikalischen Mitteln eine entscheidende Weichenstellung: Vom Zwang zur Beherrschung und Ausbeutung der Welt wechselt die Perspektive zu einer Verantwortungshaltung, zu Demut gegenüber dem Lebenden.
Composer 2017
Composer in Residence der Kunst-Station Sankt Peter und des Deutschlandfunks ist der 1977 in Israel geborene Komponist Eres Holz, Uraufführung am 1.10.17 beim Festival orgel-mixturen
Foto: © Heike Jänisch
1998-2002 studierte er Bachelor in Komposition bei Ruben Seroussi an der Buchmann-Mehta School of Music und schloss sein Studium mit “Magna cum Laude“ ab. Während des Studiums wurde er durch ein Begabtenstipendium der Tel-Aviv-Universität gefördert. 2004-2012 studierte er Diplom- und Masterstudium der Komposition bei Hanspeter Kyburz und Computer-Musik bei Wolfgang Heiniger an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
Holz‘ Werke wurden in Deutschland und International in verschiedenen Festivals und Konzertreihen aufgeführt u.a. Ultraschall, Ars Nova, Forum neuer Musik, Klangwerkstatt, ZKM, Unerhörte Musik, Randspiele, Tonlagen, Schwere Reiter, ZeitGenuss, Akademie der Künste, Brücken, Podium Worpswede e.V., Staatsoper im Schiller Theater Berlin, Konzerthaus Berlin, Theater und Musik in Ahrensburg e.V., Totally-Trumpet und Tagliot.
In den Jahren 2005, 2008 und 2010 wurde er mit Preisen in der Kategorie Komposition beim Hanns-Eisler-Preis für Komposition und Interpretation zeitgenössischer Musik ausgezeichnet. 2012 wurde er für den Deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie “Nachwuchsförderung“ nominiert. Er erhielt das Aufenthaltsstipendium für 2013 an der Cité Internationale des Arts in Paris (Stipendium des Berliner Senats). 2014 wurde seine Komposition „Vier Schatten“ für Blechbläserquintett beim 13. Kompositionswettbewerb um den Carl von Ossietzky-Preis der Universität Oldenburg ausgezeichnet. 2013, 2014 und 2015 erhielt er Kompositionsstipendien des Berliner Senats.
Seit 2008 ist Holz auch musikpädagogisch tätig: Seit WS 2008 ist er Dozent im Fach algorithmische Komposition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Schwerpunkt seiner Diplomarbeit war die theoretische und künstlerische Forschung von algorithmischen Prozessmodellen beim Komponieren. 2008 war er Lehrbeauftragter für algorithmische Komposition an der Universität der Künste Berlin. 2008 assistierte er bei dem von IRCAM koordinierten ECMCT-Projekt: European Course for Musical Composition and Technologies, an der Technischen Universität Berlin. 2011-2012 war er der künstlerische Leiter im Team der Kurt-Schwitters-Schule im Rahmen des musikpädagogischen Projektes “Querklang“: Ein Kooperationsprojekt der Universität der Künste Berlin in Zusammenarbeit mit dem Festival für zeitgenössische Musik “MaerzMusik“.
CD Gabriel Iranyi
„Wie man zum Stein spricht“
Gabriel Iranyi – Wie man zum Stein spricht – kreuzberg records 10123
Sabine Akiko Ahrendt, Violine, Dominik Susteck, Orgel
Wie man zum Stein spricht… (2015)
für Orgel solo
Ich schau empor nach jenen Bergen (2005)
für Violine und Orgel
Tempora (1988)
Drei Stücke für Orgel
Verborgene Landschaften (2014)
für Violine solo
Shir Ha’Maalot / Aufstiegsgesang (1985)
für Orgel solo
Mit der Orgel der Kunst-Station Sankt Peter ist eine neue CD des rumänisch-jüdischen Komponisten Gabriel Iranyi entstanden. Es spielen Sabine Akiko Ahrendt, Violine und Dominik Susteck, Orgel. Die Produktion entstand im Rahmen des Forum neuer Musik des Deutschlandfunks 2016 unter dem Thema „Jüdische Identitäten“.
Rumänien – Israel – Deutschland: Das sind die wechselnden Hintergründe für Gabriel Iranyis Komponieren – und die unterschiedlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen, die wechselnden kulturellen Kontexte haben in der einen oder anderen Weise auf sein Komponieren eingewirkt. Mit der Übersiedlung nach Israel etwa geht die intensive Beschäftigung mit ältester jüdischer Überlieferung einher; in Deutschland werden die Texte deutschsprachiger Autoren (Celan, Hölderlin, Brecht, Benjamin) bevorzugte Anknüpfungspunkte.
Label: www.kreuzberg-records.de
Aufführung von "Zeichen" für Orgel
Werkstattkonzert – Orgel
Freitag, 20.1.17, 19 Uhr
St. Mariä Geburt, Althofstraße, 45468 Mülheim/Ruhr
Samstag, 21.1.17, 19.30 Uhr
St. Mariä Empfängnis, Holbeinstraße, 45147 Essen-Holsterhausen
Sonntag, 22.1.17, 16 Uhr
St. Peter, Jabachstraße, 50676 Köln
Studierende der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen, Tomislav Barbaric, Alexander Grün, Natalie Mol, Tobias Seidel, Matija Vudjan spielen den Orgelzyklus „Zeichen“ von Dominik Susteck
Die Komposition „Zeichen“ als Kompositionsauftrag der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen wurde am 5. Oktober 2016 im Essener Dom uraufgeführt. Anlass war das Jubiläum „50 Jahre Bischöfliche Kirchenmusikschule Essen“, das mit mehreren Veranstaltungen unterschiedlichen Charakters auf sich aufmerksam macht. 2017 wird zu drei Folgeaufführungen in Mülheim, Essen und Köln eingeladen.
Das Orgelwerk „Zeichen“ besteht aus 6 Sätzen mit einer Gesamtspieldauer von 30 Minuten. Neben herkömmlicher Spielweise finden sich auch unkonventionelle Spieltechniken in der Musik. In „Morse“ findet sich ein als Morsezeichen verklausuliertes Zitat: „Öffne dich“. „Funkfeuer“ ist ein gestreutes Signal, dass Flugzeugen die Orientierung bietet. In diesem Satz pfeift der Organist zu seinem Spiel. In „Schatten“ huscht der Spieler über die Tasten. „Echos“ spielt mit den Manualen, „Signal“ mit Repetitionen und in „Geister“ bedient der Organist verschiedene Zusatzinstrumente wie Tambourin oder Rollschellen.