Kara Walker und die Alten Meister (Vortrag)
Kara Walker und die Alten Meister: Zeichnungen und Schattenrisse als Finte
Dr. Anita Haldemann
Leiterin des Kupferstichkabinetts im Kunstmuseum Basel und Stellv. Direktorin
Anita Haldemann diskutiert Kara Walker’s Beitrag zur Ausstellungsreihe Replace Rubens – A Reduction – im Kontext des Gesamtwerks der Künstlerin. Dabei wird ein besonderer Fokus auf der Auseinandersetzung mit Rubens und den Alten Meistern liegen. Während ihres Aufenthalts als Fellow der American Academy in Rom im Jahr 2016 beschäftigte sich Kara Walker intensiv mit der religiösen Bildgeschichte und den Narrativen des Glaubens, die in zahlreichen Werken ihren Niederschlag fanden. Ihre zentralen Themen von Macht und Unterdrückung, menschlicher Brutalität und Gewalt spiegeln sich auch in diesen Bildwelten stets aufs Neue wider. Im Kunstmuseum Basel ist noch bis 26. September die von Anita Haldemann kuratierte, umfassende Einzelausstellung „A Black Hole is Everything a Star Longs To Be“ zu sehen, die mehr als 600 bisher nicht gezeigte Papierarbeiten Kara Walker’s zeigt. Ausgehend von diesem reichhaltigen Fundament wird Anita Haldemann den Bogen zu der in Köln gezeigten monumentalen Arbeit spannen und Stellenwert und Funktion von Zeichnung, Scherenschnitt und Schattenriss im Werk Kara Walkers erörtern.
Anita Haldemann ist nach langjähriger Tätigkeit als Kuratorin seit 2017 Leiterin des Kupferstichkabinetts am Kunstmuseum Basel, wo sie zahlreiche Ausstellungen zur Zeichnung und Druckgraphik des 19. bis 21. Jahrhunderts kuratiert hat. Seit 2019 ist sie als Mitglied der Geschäftsleitung des Kunstmuseums zusätzlich Leiterin des Bereichs Kunst und Wissenschaft und Stellvertretende Direktorin. Sie hatte Lehraufträge an den Universitäten Bern und Basel inne. Neben Projekten zum 19. Jahrhundert, insbesondere einer bedeutenden Ausstellung zu Cézannes Skizzenbüchern (2017) organisierte sie u.a. wichtige Zeichnungsretrospektiven zu Rosemarie Trockel (2010), Markus Raetz (2013) und Maria Lassnig (2018) sowie immer wieder jüngere und höchst aktuelle Positionen in Ausstellungen und Publikationen wie Michaël Borremans (2004), Rozá El-Hassan (2012) und Catharina van Eetvelde (2017).
Der Vortrag findet als Präsenzveranstaltung vor Ort unter Einhaltung aller geltenden Hygienemaßnahmen und Corona-Regelungen statt und wird parallel digital übertragen. Zugangsdaten und Details hierzu werden zeitnah bei Facebook bekannt gegeben.