LITURGIE

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Heilige Zeit – Liturgie

 

Sankt Peter ist heilige Zeit, heiliges Spiel und lebendiger Gottesdienst.
Sankt Peter ist Angebot und Einladung zu Gebet, Meditation und Kontemplation,
ist geistliche Hilfe, tief in sich selbst die Stille zu entdecken in Anbetung und Versenkung.

Gottesdienstzeiten

Der Sonntag in Sankt Peter

 

Nach uralter Tradition beginnt der neue Tag mit dem Sonnenuntergang am Vorabend. Christen eröffnen daher den Sonntag mit der Vesper am Samstagabend und der Vorabendmesse.

 

Samstag:

 

16.45 Uhr: Einläuten des Sonntags zusammen mit Sankt Aposteln und der AntoniterCityKirche

 

Sonntag:

 

10.30 Uhr: Kinder- und Familiengottesdienst

12.00 Uhr: Hochamt der Gemeinde

18.00 Uhr: Abendmesse

 

 

21.00 Uhr: Meditative Nachtmesse

 

 

Sankt Peter in der Woche

 

Geistlicher Abend am Donnerstag:

 

18.00 Uhr: Meditative Messe, anschließend

18.30 Uhr: Zeit der Anbetung

 

 

Die aktuellen Termine finden Sie unter der Rubrik Kalender.

 

 

 

 

 

 

 

Die Heilige Messe

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Die Eucharistiefeier am Sonntag ist das Herz einer katholischen Gemeinde. Christen feiern Eucharistie, Danksagung, am Auferstehungstag Jesu.

Dieser Tag der Auferstehung ist der achte Tag, der Tag, in dem eine Neue Schöpfung angebrochen ist. Der achte Tag ist nach Zählung der Schöpfungstage Symbolzahl für die Vollendung der ganzen Schöpfung und des Kosmos und zugleich erster Tag einer Neuschöpfung, die mit der Auferstehung verbunden ist. Mit der Wahl des Tages ist schon angedeutet, dass es nicht nur um die Erinnerung an das Abendmahl geht, sonst hätten sich die ersten Christen am Donnerstagabend versammelt. Gefeiert wird das erlösende Heilsmysterium, das uns in Jesus Christus geschenkt worden ist: das Abendmahl, sein Tod und seine Auferstehung, und darin seine Liebes-Hingabe, werden in jeder Eucharistiefeier gegenwärtig und wecken in den Mitfeiernden jene existentielle Haltung der Danksagung für Gottes erlösende Liebe, die dieser Feier ihren Namen gibt. Jedes gottesdienstliche Leben einer Gemeinde und in der Kirche haben in der Feier von Tod und Auferstehung Jesu Christi ihren Ursprung und ihr bleibendes Fundament des Glaubens.

 

In Sankt Peter hat die Heilige Messe und die Feier der Eucharistie eine eigene Ausprägung erhalten, dem Raum und dem Auftrag geschuldet.

 

 

Die Stühle

Stehen ist seit der Frühzeit der Kirche die Grundhaltung des Beters. Er zeigt damit Respekt, Aufmerksamkeit, Hinwendung und Entschluss. Die äußere Haltung soll der Formung des Inneren dienen. Daher ist der Raum der Kirche frei und offen; er zwingt nicht in Bänke, sondern bietet sich in seiner Gesamtheit den Gläubigen an.

Aus guten Gründen müssen wir uns aber auch zuweilen setzen. Deshalb stellt die Gemeinde die Stühle vor dem Gottesdienst auf und räumt sie nach seinem Ende wieder fort. Wir kommen und gehen als Stehende.

 

Die Gewänder

Die Gewänder des Priesters und des Altardienstes sind die gleichen, denn sie werden stellvertretend für die versammelte Gemeinde getragen. Die Farbe Weiß drückt die unbedingte Vergebung aus, die von Gott geschenkt ist. Die Form der Kutte mit Kapuze ist dem Ort geschuldet, einer Jesuitenniederlassung mit jahrhundertealter Tradition. Das Zingulum, mit denen die Gewänder gegürtet werden, kennzeichnet die Kutten als Arbeitskleidung. Was im Gottesdienst beginnt, wird im Alltag weitergeführt.

Im Schatz von Sankt Peter und seiner Sakristei werden nicht nur alte Messgewänder gehütet, sondern auch neue Kaseln speziell für diese Kirche und ihre Liturgie. So auch die modern formulierten Kaseln von Wally Schulz. Neben einer grünen auch eine „weiße Casel, Seide in Leinwandbindung mit zentrierenden und rahmenden Applikationen in Doupionseide: auf minimalistische Weise focussierend ein kleines, rotes Quadrat im Mittelstab auf Brust und Rücken“. So im Katalog die nüchtern technische Beschreibung. Die Deutung ist klar: Unsere Mitte ist das Herz, Sein Herz – und Seine einzigartige Liebe.

 

Die Gefäße

Die liturgischen Schalen von Sankt Peter wurden eigens von der koreanischen Künstlerin Young-Jae Lee für den Raum unserer Kirche geformt. Gefäße begegnen uns zunächst im Alltag. Sie nehmen auf, bewahren und spenden. Wie der Rhythmus des Atmens symbolisieren sie Leben, bleiben selbst Stand, Halt und Ruhe. Sie lassen sich vom Menschen in Dienst nehmen und verkörpern ihn doch. Der Mensch ist Gefäß, der Mensch ist Schale, bereit zu empfangen, zu bewahren und sich zu verschenken.

Eine tiefere und sakrale Bedeutung erfahren sie, wenn in ihnen Brot in Form von Hostien und Wein zum Altar gebracht werden. Während des Hochgebets vollzieht sich das heilige Wunder. Gottes Geist verwandelt, verborgen unseren Augen, die Gaben unserer Schöpfung und unserer Arbeit in Leib und Blut Jesu Christi. Die Gefäße unserer Endlichkeit dürfen Ewiges fassen. Die christliche Spiritualität verehrt deshalb auch Maria als heiliges Gefäß des Geistes und der Hingabe. So stehen die wertvollen Schalen aus Künstlerhand in dichter Sammlung vor uns auf dem Altar. Symbole für uns selbst, würdig, den Ewigen zu empfangen.


Die Musik

Deine Satzungen sind meine Lieder geworden im Hause meiner Wallfahrt. (Psalm 119,54)

 

Lasst das Wort Christi reichlich unter Euch wohnen.
Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in Euren Herzen. (Kolosser 3,16).

Sankt Peter als Ort des Wortes ist in biblischer Tradition zugleich ein Ort der Musik. Die Suche nach dem zeitgemäßen Wort zwingt auch die Musik zur andauernden Verheutigung. Der Titularorganist Peter Bares, geistiger Vater der Orgeln an Sankt Peter, hat der Gemeinde mit dem Liederbuch „Salve festa dies“ und seinen 47 Liedsätzen (Opus 2672) ein einzigartiges Gesangbuch der Gegenwartsmusik übergeben. In diesem schmalen schwarzen Bändchen sind so ergreifende Texte enthalten wie der aus dem Warschauer Ghetto:

Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spür.
Ich glaube an Gott, auch wenn er schweigt.

Bares schuf auch den kindlich-anrührenden Gesang für die Kindermesse:

Die Sonne steigt, die Sonne fällt.
Gott sei gelobt, der alles hält,
der Mensch und Tier und Erde liebt
und allem seinen Atem gibt.

Auch sein Nachfolger Dominik Susteck legt den Schwerpunkt des musikalischen Werks auf die Improvisation, besonders in der Gottesdienstbegleitung. Die auch international einzigartige Hauptorgel mit dem variationsreichen Klangbild ungewöhnlicher angeblasener Register und dem klangmächtigen Schlagwerk tritt mit dem Anspruch auf, der Besonderheit des liturgischen Geschehens den angemessenen musikalischen Rahmen zu verleihen.

Den liturgischen Bereich umrahmt ein ausgesuchtes Konzertprogramm mit dem Schwerpunkt auf der Orgelimprovisation und der Aufführung zeitgenössischer Orgelmusik. Sankt Peter war und ist immer wieder Ort von Welturaufführungen.

Die Vesper

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Seit den Anfängen der Kirche versammeln sich die Gläubigen am Morgen und am Abend, um Gott zu loben und seinen Segen zu erbitten. Während in Klöstern sieben Gebetszeiten gehalten werden, feiert die Gemeinde morgens die Laudes, abends die Vesper und zur Nacht die Komplet.

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass. (1. Thessolonicher 5, 12)

Die Vesper beschließt die Arbeit des Tages und schaut auf den Anbruch der Nacht. Mit einem Hymnus zu Beginn vergleicht sie Christus mit einer Sonne, die nie untergeht. Es folgen zwei Psalmen und ein Gesang aus dem Neuen Testament, die im Wechsel gebetet oder gesungen werden. Die Verkündigung des Gotteswortes als Mittelpunkt der Gebetszeit wird von einer Predigt ausgelegt. Der Lobgesang Mariens, das Magnifikat, verleiht der Antwort der Gemeinde einen feierlichen Ausdruck. Fürbitten und Vaterunser sowie der Segen beschließen die Vesper.

Die Abfolge der Gebete spannt einen Bogen von der alttestamentarischen Zeit, deren Psalmen das auch das Gebetbuch Jesu bildeten, bis hin zur endgültigen Verkündigung des Gotteswortes durch Christus selbst. Mit diesen Worten schließt sich die Gemeinde einer Gebetsgemeinschaft an, die vor fast dreitausend Jahren begann und sich hinziehen wird bis in die Ewigkeit.

 

Heilige Zeiten

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In vorbiblischer Zeit und außerbiblischen Kulturen waren ausgegrenzte, dem Alltag entzogene heilige Räume und heilige Zeiten wesentliche Bestandteile einer Religion. Naturelemente, Berge und Haine oder der Ablauf der Jahreszeiten wurden so mit bestimmten Gottheiten identifiziert, ihnen zugeordnet und geweiht.

Der Gott Israels aber war ein Einziger, Ewiger und Transzendenter. Er wurde in und über allen Räumen und Zeiten geglaubt und erfahren. Israel ist aufgrund seiner existentiellen Urerfahrung des Exodus, der Befreiung aus ägyptischer Fremdherrschaft eines klar geworden: Sein Gott Jahwe, der Ich-Bin-Da, ist ein Gott der Geschichte. Er hält alle Zeit in Händen. Und als Salomon den Tempel in Jerusalem erbauen ließ, war den meisten bewusst, dieser Tempel sei zwar ein besonderes symbolisches Zeichen seiner Präsenz, aber kein von Menschenhand geschaffener Raum der Welt könne Ihn fassen. Konsequenterweise erfolgte eine Umwandlung aller kulturell vorgegeben Ackerbaufeste in Gedenktage für historische Ereignisse, die nun die Geschichte und Heilsgeschichte Gottes mit Israel immer wieder neu und bleibend in Erinnerung rufen sollten.

 

Heilige Zeiten

 

Im Christentum steht die Heilsgeschichte mit Jesus Christus in dieser Tradition. Durch seine Menschwerdung sind in Gott alle Räume und Zeiten geheiligt. Das Hier und Jetzt werden geistesgegenwärtige Begegnungsräume und -zeiten zwischen Gott und Mensch. Liturgische Zeiten des Kirchenjahres markieren zwar Geburt, Sterben und der Auferweckung Jesu, seine Erhöhung zur Rechten des Vaters, die Sendung des Heiligen Geistes, um alles Heilswerk fortzusetzen bis Er kommt, um alles seinem Vater zu übergeben am Ende der Zeiten. Sie alle sind wesentlich Gedächtniszeiten, die uns nicht in die Vergangenheit oder die Zukunft zurückversetzen, sondern Ewiges im Jetzt vergegenwärtigen. Die Liturgische Sprache spricht deshalb immer im Präsens, vom HEUTE. Nicht Räume und Zeiten sind im Christentum in erster Linie heilig, sondern das vergegenwärtigende Gedächtnis unüberholbaren Heilsgeschehens in Jesus Christus. Und im Anschluss an Augustinus sollte man auch sehen, dass das Äquivalent zu den Tempeln der Antike nicht das christliche Gotteshaus ist, sondern etwas total anderes: Das „Wir“, die Gemeinde Gottes, sein Volk.

 

Die Verhüllungen im Advent und in der Fastenzeit

Der Advent bereitet uns vor auf Weihnachten, auf die Geburt Jesu Christi und auf sein endgültiges Kommen am Ende der Zeit. Als äußere Unterstützung hilft uns die so genannte Kleine Verhüllung der beiden Gemälde von Rubens und Schutt zu innerlicher Sammlung.

In der Österlichen Bußzeit oder Fastenzeit (ab Aschermittwoch) bereiten sich Christen vor auf das höchste Fest, auf Ostern. Während dieser Zeit werden in Sankt Peter alle Gemälde, Glasfenster und Skulpturen verhüllt. Wir verhüllen, damit wir am Osterfest neu entdecken können und dies auch existentiell erfahren.

 

Die Heilige Osterzeit bis Pfingsten

Die Osterzeit klingt in Sankt Peter aus mit der Heiligen Erstkommunion am Weißen Sonntag, die bei uns traditionell schon am Samstag-Nachmittag gefeiert wird.

Am Pfingstfest feiert die Gemeinde die Gewissheit, dass der Geist Jesu nicht einfach verflogen ist, sondern uns immer nahe bleibt und uns ergreifen und verwandeln will.

Am Fronleichnamsfest, dem Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest, feiern wir mit allen Gemeinden der Kölner Innenstadt.


Sakramente

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Sakramente sind heilige Zeichen. In ihnen wird Gottes Heilshandeln in Jesus Christus für alle Menschen durch alle Zeiten hörbar und sichtbar. Das Ursakrament ist Christus selbst. Von ihm gehen alle einzelnen Sakramente aus und vergegenwärtigen punktuell und konkret in ganz bestimmten Situationen menschlichen Lebens sein Heilshandeln. Deshalb kann man auch sagen: Alle Sakramente haben mit dem zu tun, was Jesus verkündet und getan hat. Wort und sakramentales Zeichen verbinden sich ihnen und verweisen auf ihren Ursprung. Sakramente machen das Geheimnis unseres Glaubens sinnenhaft erfahrbar. In ihnen können wir IHN hören und  IHN anrühren. Sie sind wirkmäßige Zeichen der Nähe Gottes in unserem Leben. Die Kirche trägt diese Schätze verantwortlich durch die Geschichte und spendet sie, gibt sie weiter. Sie kann sie nur spenden im Sinne Jesu Christi, wie er uns in der Heiligen Schrift begegnet.

 

Die Taufe

Die Taufe ist Zeichen einer neuen Schöpfung. Menschen sind Kinder dieser Erde und werden in der Taufe zu Kindern des Himmels. Früher wurden die Erwachsenen ins Wasser eingetaucht. Sie wurden symbolisch eingetaucht in die Liebe Gottes, die sich uns im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi geschenkt hat. Heute wird das Haupt des Kleinkindes mit etwas Wasser beträufelt und der Taufspender spricht die Worte: „Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Die Taufen in Sankt Peter werden mit den Eltern der zu taufenden Kinder vorbereitet. An der Chillida-Skulptur, dem Tisch des Wortes, findet der Wortgottesdienst statt. Anschließend ziehen die Anwesenden zur Taufkapelle. Auf dem Weg dorthin werden Heilige angerufen, um zu verdeutlichen, dass die Täuflinge Heilige werden. Es sind Menschen, die sich von Gott heilen, sich von ihm sein Heil schenken ließen. Nach der Taufe folgen die ausdeutenden Riten:

Die Salbung mit Chrisam erinnert an den Messias, den Gesalbten. Wie Öl in die Haut einzieht, so soll er im Herzen des Täuflings Raum finden. So erhält er eine unauslöschliche Würde: Er wird gesalbt wie Könige, Priester und Propheten gesalbt wurden.

Das weiße Taufkleid soll daran erinnern, dass dieser Mensch jetzt Christus angezogen hat.

Die Taufkerze, die an der Osterkerze entzündet und an die Eltern oder dem Priester übergeben wird, vergegenwärtigt den auferstandenen Christus und ist sichtbares Zeichen der Verheißung Jesu an seine Jünger: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5,14).

Halleluja singend ziehen danach Eltern und Paten mit dem Täufling und allen Anwesenden zur Marienstatue, um dort den Segen Gottes zu empfangen. Das Halleluja macht deutlich, dass die Taufe, ein zutiefst österliches Sakrament ist. Die Station vor Maria will uns öffnen für die Glaubenswirklichkeit, dass alle Getauften eingeladen sind, „Gott zur Welt zu bringen“. Wenn so die Taufgemeinde den beschriebenen  Weg begeht von der Chillida-Skulptur zum Taufbrunnen und von dort zur Marienstatue, dann wird im Vollzug der Raum unserer Kirche von Sankt Peter konkret erfahrbar, aber dieser ist nur ein kleiner symbolischer Ausschnitt der Weite dessen, was welt- und himmelweite Kirche bedeutet. Alle Mitfeiernden legen diesen Weg während der Tauffeier zurück und werden daran erinnert, dass unser Glaube ebenso ein Prozess ist. Wir sind im Glauben nie fertig. Wir sind immer unterwegs zu dem, der von sich sagt: „Ich bin der Weg“ (Joh 14,6).

 

Die Firmung

Die Firmung war ursprünglich integriert in das Sakrament der Taufe. Da im frühen Christentum vorwiegend Erwachsene getauft worden sind, die damit bewusst und mutig ihren Glauben an Jesus Christus bezeugten, war es sinnvoll und notwendig, die Täuflinge mit der Gabe des Heiligen Geistes zu stärken, denn das bedeutet die Firmung (vom lateinischen firmare). Dies geschah damals wie heute durch Handlauflegung und Salbung mit Chrisam durch den Bischof.

Das Sakrament der Firmung wird für die Firmlinge von Sankt Peter zukünftig im Dom gespendet. Der Firmunterricht, also die Hinführung zum Empfang dieses Sakramentes, findet in Sankt Peter statt und wird vom Pfarrer mit einem Team von Frauen und Männern der Gemeinde gestaltet. Der nächste Firmunterricht wird ab Frühjahr 2014 angeboten. Anmeldung und weitere Infos erhalten Interessierte über das Pfarrbüro.

 

Die Eucharistie

Das Sakrament der Eucharistie ist das Herz jeder katholischen Gemeinde. Es ist die große Danksagung für das, was Gott in Jesus Christus verkündet und gelebt hat. Es ist Danksagung für die Offenbarung der unbedingten Liebe Gottes zu uns.

In jedem Jahr werden zwischen 10 und 20 Mädchen und Jungen auf den Empfang der Ersten Heiligen Kommunion vorbereitet. Der Pfarrer und ein Team von Frauen und Männern der Gemeinde führen die Kinder ein in das Christusgeheimnis. Biblische Geschichten, kreative Betätigung, und die Vorbereitung des Weihnachtsspiels – oder die Gestaltung des Karfreitags für Kinder gehören ebenso zu den Elementen der Hinführung wie gemeinsames Singen und Beten. Außerdem wird die gesamte Kar- und Osterliturgie für Kinder so vorbereitet, dass sie von den Kommunionkindern mitgefeiert werden kann. Höhepunkt für die Kinder ist dann der Weiße Sonntag, der in Sankt Peter bereits am Samstagnachmittag begangen wird.

Der Kommunionunterricht endet mit der gemeinsamen Teilnahme an der großen Fronleichnamsprozession durch die Kölner Innenstadt.

 

Das Busssakrament – das Sakrament der Versöhnung

In der sensiblen Wahrnehmung unseres Lebens, dessen was wir sagen oder tun, stoßen wir immer auch an Grenzen, stellen wir Schwächen fest und müssen  bei allem, was wir Gutes tun, uns ehrlich eingestehen, dass wir punktuell auch Schuld auf uns laden und sündigen. Dies weist uns auf die Grunddisposition menschlichen Lebens hin: Wir sind endlich, sind Wanderer zwischen Geburt und Tod und brauchen einander. Die Tatsache, dass ich mir meiner selbst bewusst sein kann, wäre ohne die Ansprache durch ein Du nicht möglich. Wir leben aus und in dem Dialog zwischen Ich und Du. Die Illusion, dies abstreifen zu können, um letztlich sein zu können wie Gott, und narzistische Selbstsucht beschädigen oder zerstören sogar diese existentielle Verbindung mit Gott und unter Menschen. Sünde, so hat einmal ein Jesuit geschrieben, sei die Weigerung des Menschen, sich lieben zu lassen. Es ist die Weigerung, die eigene Existenz als empfangene und geschenkte anzunehmen.

Das Bußsakrament ist eine Hilfe, meine Grundposition wahrnehmen zu können und stärkt mich gerade so in der Hoffnung, dass österliches, das heißt: Tod und Beziehungslosigkeit überwindendes Leben, in mir wachsen will und kann.

Das Bußsakrament ist im Leben der Gläubigen ein wenig aus dem Bewusstsein geraten. Dabei ist es ein Sakrament der Ermutigung und des Zuspruch durch Christus selbst, immer wieder neu anfangen zu dürfen. Der Priester verleiht eigentlich nur dem Jesus des Evangeliums den Mund, in dem er losspricht von bereuten Sünden. Größer und weiter als menschliche Schuld ist Gottes Liebe.

In Sankt Peter gibt es nach dem Einläuten des Sonntags eine stille Zeit der Versöhnung mit Gelegenheit, das Bußsakrament in der Taufkapelle zu empfangen. Momentan aus praktischen Gründen kein idealer Ort, aber im Zuge der Sanierung und des Umbaus im Pfarrhaus wird in der ehemaligen Kapelle der Jesuitengemeinschaft ein Raum der Stille eingerichtet, der sowohl Beichtgespräche als auch anonymes Beichten ermöglichen wird.

Als Zeichen, dass wir ebenso als Gemeinde immer wieder der Umkehr bedürfen, vollziehen wir am 3. Adventssonntag und am Sonntag vor dem Palmsonntag im Rahmen der 18.00 Uhr Abendmesse einen erweiterten Ritus der Umkehr und der Versöhnung.

 

Das Ehesakrament

Wenn ein junges Ehepaar heute nicht nur standesamtlich, sondern auch kirchlich heiraten möchte, dann sind es nicht mehr einfach nur Tradition, Erwartungen der Eltern oder einfach nur barocke Festlichkeit. Junge Paare sind sich heute bewusster, dass ihr Jawort zueinander nicht auf gleicher Ebene liegt wie das rechtliche Jawort auf dem Standesamt. Wenn zwei Menschen vor Gott Ja sagen, zueinander, dann ist dies auch ein Rechtsakt, aber wesentlicher noch ein Realsymbol für das verbindliche Ja Gottes zu seinem Volk Israel und ebenso für die Verbindung zwischen Christus und seiner Kirche.

Junge Paare, denen die reduzierte Ästhetik von Sankt Peter zusagt und die Konzentration auf das Wesentliche, lassen sich gerne  hier trauen. Bei vielen Trauungen helfen aktuelle Ausstellungen oder Kunst-Installationen mit, das für unsere Kirche typische feinsinnige Ambiente entstehen zu lassen. Das zeitgenössische Orgelspiel unseres Organisten Dominik Susteck stimmt dialogisch darauf ein.

 

Die Krankensalbung

geht auf eine lange Tradition seit der Urkirche zurück. Schon im Jakobusbrief lesen wir: „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten (presbyteroi) der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten.“ (Jak 5,14)

Da Sankt Peter keine typische Wohnpfarrei ist, sondern eine Wahlgemeinde, deren Mitglieder weit in und um Köln verstreut sind, wurde das Sakrament der Salbung für mehrere Kranke in Sankt Peter noch nicht gespendet. Sehr wohl kommen immer wieder Anrufe von Angehörigen aus dem Einzugsgebiet mit der Bitte, dieses Sakrament empfangen zu dürfen. Gerne erfüllen wir diese Bitten. Denn besonders der kranke und hinfällige Mensch ist auf Zuwendung angewiesen. Vor allem wird hier deutlich, welche Nähe Jesus gerade Kranken geschenkt hat. Mit der Wahl des neuen Pfarrgemeinderats wurde dies auch ausdrücklich gewünscht, einen Kranken-Besuchsdienst aufzubauen. Bitte wenden Sie sich gerne an unser Pfarrbüro.

 

Exequien

Gott lässt uns nicht allein. Von der Taufe bis zum Sterben und über den Tod hinaus dürfen wir seiner Liebe sicher sein. Eine Gemeinde kann nichts anderes versuchen, als diese Treue Gottes zu uns, die er uns in Jesus Christus geschenkt hat, nachzunahmen und erfahrbar zu machen. Das wird leider immer nur gebrochen möglich sein. Unabhängig davon gilt Sein Wort.

Die Exequien in Sankt Peter gehören mit zu den eindrucksvollsten Feiern. Der meist schmucklose Sarg flankiert von vier Kerzen auf nacktem Boden. Der Verstorbene blickt gen Osten, die Himmelsrichtung, von der uns die Sonne, und damit Christus, das Licht schlechthin, entgegenkommt. Es überwiegen helle Farben. Weiß ist die Farbe, die alle anderen des Spektrums enthält und ist die Farbe der Auferstehung. Die reduziert Ästhetik symbolisiert hier eine Form der Trauer, die loslassen kann, voller Hoffnung auf ein neues Sein bei Gott.

 

Die Wiederaufnahme

Wer die Kirchenmitgliedschaft aus einem bestimmt Grund gekündigt hat, in sich aber verspürt, doch wieder zu einer Gemeinde gehören zu wollen, kann sich gerne vertrauensvoll an uns wenden. Wir hören Ihnen einfach zu und können helfen, Wege zurück zu finden.