The Moon is Beautiful — Ken Matsubara
The Moon is Beautiful — Ken Matsubara1. November 2024 bis 7. Januar 2025
„Der Fluss fließt beständig, endlos — und doch ist das Wasser nie dasselbe.“
1181 n Chr. formulierte der japanische Schriftsteller Kamo no Chomei diesen Gedanken stetiger Vergänglichkeit und der Kontinuität des Fließens. Ein tröstliches und ein melancholisches Bild, im dem das Verlässliche und die Veränderung sich vereinen. Es erklärt es nicht, warum es so attraktiv ist, nichtstuend ins bewegte Wasser zu blicken und die Zeit zu vergessen? „Lagerfeuermomente“!
Statisches und Dynamisches verbinden sich: die sinnliche Verschmelzung der unterschiedlichen Poole ist der Kern der Arbeiten von Ken Matsubara: digitale Videoarbeiten in ruhigen, fast liturgischen Objekten. Kraftvolle Skulpturen, mit überraschenden Bewegtbildern: rieselnder Sand, fliegende Blätter oder eben Spiegelungen auf Wasserwellen.
In der Kunst-Station Sankt Peter interveniert Ken Matsubara mit Reflektionen des Raums – in Schalen und Projektionen. Unter anderem wird das Gemälde des heiligen Petrus von Peter Paul Rubens wie in einem Fluss gespiegelt. Das barocke Bild ist in eine neue Bewegung gesetzt; es fliesst und bleibt.
Das Wasser ist für den japanischen Künstler ein Symbol für die Vergänglichkeit der Zeit und für Erinnerungen, die ständig verloren gehen und trotzdem Spuren hinterlassen. Der Kirchenraum Sankt Peter ist voller Einschreibungen lebendiger Erinnerungen. Die Geschichte schafft eine Kraft der spiritueller Verortung. Leben, Glauben, Kunst, … Bewahrend und Verändernd!
„The Moon is Beautiful“, so ist der Titel der Ausstellung. In unserer Wahrnehmung wandern Sonne, Mond und Sterne weiterhin um unserem persönlichen Horizont. Sie bleiben Mystisch, auch wenn die Moderne mit der Erkenntnis begann, das wir uns um die Gestirne bewegen, und wir nicht das Zentrum des Universums sind. Ken Matsubara verbindet mit seinen zeitgenössischen Arbeiten die Mystik des Universellen mit technischen Werken, die ihre Kälte verlieren und emotionale Ankerpunkte setzten.
Über Weihnachen, dem großen dunklen und hell-glänzenden Feiertag während der Sonnenwende, wird die Ausstellung das Geschehen in Sankt Peter begleiten.
„Der Ort ist beständig, endlos — doch das Leben, die Inspiration ist nie dasselbe“
Kai Kullen
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Ken Matsubara Der 1949 in Tokyo geborene Künstler 松原 健 schafft Installationen auf Basis von Film und Fotografie, häufig in Verbindung mit antiquarischen Gegenständen des täglichen Gebrauchs, mithilfe derer er das kollektive Gedächtnis des Menschen zu aktivieren sucht. In diesem sieht der Künstler ein Bindeglied zwischen den ersten Menschen und uns, die wir heute den Planeten beherbergen. Übermittelt durch DNA besitze dieses seit Jahrtausenden vererbte Wissen transzendente Qualitäten, die herkömmliche Vorstellungen von Individualität, Kulturen und Grenzen überschreiten. Die Fähigkeit vergangene Gegenwarten ins Jetzt transportieren zu können machen Fotografie und Film zu Matsubaras bevorzugten Medien. Der Künstler sieht in den Lichtbildern Projektionsflächen für Erinnerungen, die einen Einstieg in die innere Welt des Selbst ermöglichen. Um dieses zu aktivieren, greift er sowohl bei der Auswahl seiner Motive wie auch der Bestandteile seiner Installationen auf Materialien zurück, die für möglichst viele Menschen eine Gültigkeit besitzen. Folglich sind Wasser, Gläser, Kerzen, Papier aber auch Menschen die Akteure seiner Arbeiten. Matsubaras Arbeiten folgen der japanischen Ästhetik des „mono no aware“, einer Haltung die zugleich Traurigkeit und Akzeptanz gegenüber der Vergänglichkeit allen Seins betont.
www.kenmatsubara.com
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Ken Matsubara — The Moon is BeautifulZur Eröffnung der Ausstellung
am Donnerstag, 31. Oktober 2024, 19:30 Uhr
laden wir herzlich ein.
Zur Einführung spricht Kai Kullen,
Orgelimprovisation von Michael Veltman
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Weitere TermineSonntag, 3. November 2024, 13.15 Uhr
Werkgespräch
Kai Kullen im Gespräch mit Ken Matsubara
Samstag 9. November, 13 Uhrr
Lunchkonzert & Get-together
im Rahmen der Art Cologne
Sonntag, 10. November 2024, 13.15 Uhr
Werkgespräch
Kai Kullen im Gespräch mit Ken Matsubara
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In freundlicher Zusammenarbeit mitMIKIKO SATO Gallery, Hamburg